Wer in Köln geboren wird (in meinem Fall 1969) und aufwächst, hier zur Schule gegangen ist und wohnt – den verbindet wohl zwangsläufig einiges mit dieser Stadt. Mir ging es nicht anders. Auch wenn im Elternhaus kein Kölsch gesprochen wurde, gehörten doch spätestens in der Grundschule Kölsche Sprache und Liedgut dazu. Seitdem ich am alten Klavier im elterlichen Keller die ersten Töne gedrückt habe, war auch irgendwie klar, dass die schwarzen und weißen Tasten eine Rolle spielen würden in meinem Leben. Sie sind auch nach über dreieinhalb Jahrzehnten nicht mehr wegzudenken. Und dann war da noch mein bürgerlicher Beruf als Redakteur für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, in dem ich nach kaufmännischer Lehre und BWL-Studium fast zufällig hängenblieb: Sprache ist Beruf und Berufung – und das Pflegen von Kölscher Sprache als Liedautor und auf der Bühne ist mehr als nur ein Ausgleichssport.
Meinen ersten Kontakt mit der (Karnevals-) Bühne hatte ich als Elferratsmitglied der Grundschul-Sitzung. Jahre später zog ich mit Quetsch und Dicker Trumm durch die Kneipen, war Jugendsprecher im Festkomitee. Aber auf meinem Klavier stapeln sich eben nicht nur die Noten von Berbuer bis Brings. Als „Mann am Klavier“ gehörten auch immer Paolo Conte und Billy Joel zu den Vorbildern. Und auch hochdeutsche Musiker und Bühnenkünstler haben großartige Lieder voller Witz und Charme – und voller guter Gedanken und intelligenter Anmerkungen – geschrieben. Ob Schlager der 30er Jahre oder Liedermacher der 70er: Fundgruben und Anregungen gibt es viele.
Und weil es eben meine musikalischen Vorlieben irgendwo zwischen Paolo Conte und Jupp Schmitz angesiedelt sind und im Bücherregal neben dem „Wrede“ auch Kästner, Ringelnatz und Heinz Erhardt stehen, ist das, was ich auf der Bühne treibe ebenso vielfältig: Kölsche Mitsingabende und Kabarettauftritte gehören ebenso dazu wie karnevalistische Umtriebe. Aber das alles eher im kleineren Rahmen ohne „Schnickschnack“ auf die Bühne gebracht und am allerliebsten so, dass die Gäste Spaß an der Freud haben und mitmachen können. Dafür gibt es kein Wort – und ich habe es deshalb schlicht als „Kölsche Kleinkunst“ getauft.