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Kölsche Musik

Köln ohne Musik? Das ginge nicht. Ein Unding! Die riesige Fülle an Musiktiteln, an Autoren, an musikalischen Traditionen sind ein Charakterzug dieser Stadt. Die Lieder beschreiben Miljös (ja – so heißt das in Köln), Stimmungen und Traditionen. Sie sind aber auch selbst Tradition, bringen Stimmung und vor allem: Sie stiften Identität. Vielleicht ist gerade das der Grund, warum sie heute so beliebt und wichtig sind. In einer Zeit voller Wandel und Erneuerung, wo „nix bliev wie et wor“ sind Lieder die Leuchttürme, die zeigen (können): Da will ich hin – da gehöre ich hin.

Und weil die Lieder so populär sind in dieser Stadt, gibt es auch immer wieder neue. Es ist ein Kreislauf, der scheinbar kein Ende findet (und das ist sehr gut so). Seit dem 19. Jahrhundert gibt es immer wieder neue Lieder über die Stadt, ihre Menschen, über wahre und erdachte Begebenheiten. Viele der Autoren sind „in Köln weltberühmt“ und haben längst ihre Denkmäler in den Kölschen Veedeln: Willi Ostermann, Karl Berbuer, Jupp Schmitz. Seit den 70ern sind es Ensembles wie die Bläck Fööss aber auch Eilemann-Trio oder BAP, die Köln vom bürgerlichen bis ins linksalternative Spektrum besungen haben. Und heute sind es eben Kasalla, Cat Ballou, Miljö & Co, die diese Tradition weiterführen – auf ihre Weise und mit ihrem Sound.

 

All diese Künstler schufen einen musikalischen Bestand, der fast unüberschaubar ist. Zehntausende Lieder wurden geschrieben, gesungen, veröffentlicht – und drohen oft genug, gleich wieder vergessen zu werden. Den ein oder anderen Schatz zu heben und zu bewahren ist eine Aufgabe, die viel Freude macht. Ob bei Mitsingabenden oder als Sammler Kölner Notenblätter und -alben: Einen kleinen Beitrag dazu zu leisten macht mir Spaß. Denn wie schrieb schon Henner Berzau (im Lied „Der Himmel vun Kölle“):

 

Der Himmel, jewölv üvver Kölle, dä hät ald sing eije Aat,
hä es – mer kann se nit zälle – vun aal un neu Leedcher jemaht.
Ehr künnt en nor halde un stötze, wann Ehr die Leedcher all singk.
Der Himmel weed Kölle, uns Kölle, beschötze,
su lang noch de Stemm vun Üch klingk.

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© Andreas Münzel